Der Zauber der Rauhnächte new me!

Die magischen Rauhnächte: So räucherst Du richtig!

Für mich in der Weihnachtszeit ein absolutes Muss: der Duft von Weihrauch. Jedes Jahr kurz vor der Bescherung, am Silvesterabend und zu den Drei Heiligen Königen wird bei uns zu Hause groß geräuchert. Diesen Part übernimmt meist meine Mama. Kupferpfännchen hervorgeholt, Kohle angezündet und eine Räuchermischung für die energetische Reinigung draufgelegt. Es soll ordentlich rauchen. Damit wird dann von Zimmer zu Zimmer gegangen, rund ums Haus und in den Garten. Geräuchert wird bei uns, um die negativen Energien und schlechten Schwingungen vom alten Jahr zu vertreiben und das neue willkommen zu heißen. Ich liebe diesen Duft. Er vermittelt mir ein Gefühl von Besinnlichkeit, Friede und einen Hauch von Magie.

Vor allem während der Rauhnächte wird ordentlich geräuchert. Es hilft uns mit dem Universum in Kontakt zu treten, uns auf uns selbst zu konzentrieren und unsere Gedanken zu bündeln. Nutze diese mystische Zeit zwischen den Jahren und gestalte Dein persönliches Räucher-Ritual. Worauf Du dabei achten solltest und wie Du eine Drei-Stufen-Räucherung machen kannst, verrate ich Dir hier:  

Räuchern ist eine der ältesten Formen der Aromatherapie und ist in vielen Kulturen weltweit tief verwurzelt. Die Räuchertradition, wie wir sie vorwiegend in Österreich kennen, kommt vom Kulturkreis der Kelten und Germanen. Aber auch bereits in der Antike, im alten Rom oder Ägypten sowie auch in den indischen und chinesischen Kulturen wurden Räucherzeremonien durchgeführt, um mit den Naturgeistern in Kontakt zu treten, unterschiedliche Gebrechen zu heilen oder auch um Orte zu reinigen.

Der Trend unserer Urahnen

In unserer turbulenten und schnelllebigen Zeit besinnen sich immer mehr Menschen auf ihre Wurzeln und Traditionen. So wurde aus dem alten Brauch des Räucherns, der vor allem am Land nie wirklich verschwand, ein Trend, der von Jung und Alt gleichermaßen gelebt wird. Räuchern ist wieder in und wird gelebt und das das ganze Jahr – auch bei mir. Während ich früher nur zu Weihnachten räucherte oder um neue Orte (Wohnungen, Auto etc.) zu reinigen, räuchere ich seit Kurzem auch zum Meditieren, zum Entspannen, zur Stärkung meiner geistigen Energie oder einfach nur aus Freude am Duft. Zum Räuchern kann man die unterschiedlichsten Kräuter, Harze, Wurzeln und Blüten verwenden. Das Schöne dadurch, dass sich diese alte Tradition wieder sehr lebendig zeigt, gibt es viele Shops, die Räuchermischungen für die unterschiedlichsten Anlässe anbieten.  

Worauf ist bei der Räuchermischung zu achten?

Das Schöne, Du kannst einfach in den Wald gehen und Dir selbst Dein Räucherwerk zusammenstellen oder ein für Dich abgestimmtes Räucherwerk in einen der vielen Räuchershops besorgen. Damit der angenehme Duft aber nicht auf Kosten der Umwelt oder Deiner Gesundheit geht, solltest Du beim Kauf auf einige Punkte unbedingt achten. Denn die Duftstoffe, die beim Räuchern entstehen, durchdringen ungehindert die sogenannte Blut-Hirn-Schranke und erreichen auf direktestem Weg den ältesten Teil unseres Gehirns, das limbische System: Sitz von Gefühlen, Stimmungen, Intuition und der Verbindung zu unserem höheren Selbst. Das Räucherwerk sollte sein:

  • von bester Qualität (vl. sogar Bio-zertifiziert oder aus Wildsammlung)
  • natürlich, rein und unverfälscht
  • ohne Farb- und sonstige Zusatzstoffe
  • in möglichst wenigen Verarbeitungsschritten und in bester Energie gemischt und abgefüllt
  • von Hand abgefüllt, keine maschinelle Verarbeitung!

Räucherwerke gibt es auch immer wieder am Christkindlmarkt zu kaufen. Diese sind aber oft nicht in bester Qualität und energetisch nicht rein.  

Doch warum zieht uns dieser Duft verbrannter Harze, Wurzeln und Kräuter überhaupt so an, dass wir in seit Jahrtausenden mit unseren Ritualen verbinden.

Nutze die Macht des Feuers und gestalte Dein persönliches Feuerritual! © Pexels

Das Geheimnis des Feuers

Im Gegensatz zum Verdunsten werden die grobstofflichen Energien der Kräuter und Harze in flüchtigere Dimensionen, nämlich in Rauch, verwandelt. Durch den Atem nehmen wir diese Energien in uns auf, was auch eine Transformation anstößt. Das Element Feuer bringt seine Qualität als Wandler mit in den Prozess der Duftentstehung. Feuer fasziniert den Menschen schon seit jeher; einerseits als wärmespendende Quelle, andererseits als zerstörende Gefahr. Auch als Räucherstäbchen oder -kegel kann man sich die Feuerenergie und die damit verbundene Transformation zunutze machen: egal ob gemütlich daheim im Wohnzimmer oder entspannt an lauen Sommertagen im Garten oder auf der Terrasse. Neben dem unvergleichlichen Dufterlebnis profitiert man immer auch von der Verwandlungskraft des Feuers.

Wie räuchert man richtig?

Bevor Du Dich nun ans Räuchern machst, solltest Du Dir überlegen, ob Du eine Räucherung zur Reinigung machen willst oder zur Entspannung, Meditation etc. Die traditionelle Räucherzeremonie zum Reinigen hat drei Räucherdurchgänge und kann bis zu drei Stunden dauern. Je nachdem gibt es auch unterschiedliche Räuchergefäße und Räucherwerke. Räuchern mit Kohle erzeugt viel Rauch und im Kupfergefäß eignet es sich sehr gut für Reinigungen. Die Hitzequelle beim Räucherstövchen (Gefäß mit einem Sieb) ist ein Teelicht. Diese Art des Räucherns eignet sich gut für Meditationen, denn das Räucherwerk wird langsamer verbrannt und ein leichter Duft erfüllt den Raum.

Für das traditionelle Räuchern mit Kohle benötigst Du:

  • ein feuerfestes Räuchergefäß
  • Räucherkohle
  • Räuchersand
  • Räucherzange, um Verbrennungen zu vermeiden
  • Räucherwerk (z. B. eine Räuchermischung zur Reinigung oder für Harmonie)

Besonders gut geeignet sind Räuchermischungen, die speziell für die Reinigung von Räumen, Auren und Energien konzipiert wurden. Beliebte Kräuter zum Räuchern sind aber auch Salbei (hat eine starke Reinigungskraft), Kampfer (löscht alte Informationen im Haus), Angelikawurzel (erhellt die Raumschwingung), Weihrauch (bringt Segen, erhöht die Energie) oder auch Wacholder (vertreibt negative Einflüsse) und Myrrhe (desinfiziert, reinigt und gibt Ruhe).

Die Vorbereitung:

  1. Bereite zuerst das Räuchergefäß vor. Fülle dazu das Räuchergefäß etwa halbvoll mit Räuchersand. Entzünde danach die Räucherkohle. Dafür halte die Kohle mit der Räucherzange fest über eine Kerze oder ein Feuerzeug. Die meisten Räucherkohlen sind schnellentzündlich, das heißt, sie glühen gleichmäßig durch und das ziemlich rasant. Dabei kannst Du beobachten, wie kleine Funken des Schnellanzünders durch die Kohle ziehen.
  2. Lege nun die Kohle auf den Sand in der Räucherschale und warte, bis sie rundherum mit einer feinen Ascheschicht bedeckt ist. Das dauert ungefähr fünf bis sieben Minuten, ist aber sehr wichtig, denn nur dann hat die Kohle die optimale Temperatur, um sowohl die Wirkung als auch den Duft des Räucherwerks bestmöglich zu aktivieren.
  3. Lege jetzt Dein Räucherwerk auf die Räucherkohle und warte, bis der Rauch aufsteigt.
Es gibt unterschiedliche Räuchermischungen, die Du je nach Anlass verwenden kannst. © Pexels

Das Räucherritual:

Nach der Vorbereitung und dem Entzünden des Räucherwerks startet man mit dem eigentlichen Ritual. Insgesamt macht man drei Durchgänge. Der erste dient der Reinigung, der zweite der Harmonisierung und der dritte der Energieaufladung.

1. Reinigung: Achte darauf, dass Türen und Fenster, die ins Freie gehen, geschlossen sind. Die Reinigung geht immer gegen den Uhrzeigersinn. So sind auch die Räuchermischungen von den Inhaltsstoffen aufgebaut. Gehe mit der Räucherschale durch jeden Raum so lange, bis der Rauch im Raum steht. Beim Reinigen darf und soll der Rauch richtig aufgehen, damit sich alles lösen kann. Kurz einwirken lassen und danach ausgiebig lüften.

2. Harmonisieren: Je nach Wetter geht man beim Harmonisieren bei offenen oder geschlossenen Fenstern durch die Räume. Die Reihenfolge und Richtung durch die Räume kannst Du hier individuell bestimmen. Einfach wieder in jedes Eck räuchern und das System beruhigen. Die liegende, harmonische Acht in der Bewegung der Räucherschale kann das Harmonisieren unterstützen.

Zwischendurch kannst bzw. solltest Du immer wieder gut lüften. Das Lüften bringt frische Luft und Energie herein. Die Unruhe, die durch das Lüften und das Loslassen entsteht, wird mit dieser Räucherung in Einklang gebracht.

3. Energieaufbau: Für den dritten Durchgang schließe nun wieder die Fenster. Diesmal gehst Du im Uhrzeigersinn – also von links nach rechts. Der Rauch darf etwas intensiver als beim Harmonieren sein und sich gut verteilen, muss allerdings nicht mehr in den Räumen stehen. Bei Bedarf kann anschließend gelüftet werden oder Du lässt den angenehmen Duft dezent in der Wohnung stehen.

Tipp: Wenn Du Dich nach der Räucherung erschöpft oder ausgelaugt fühlst, geh duschen. Das Räuchern ist ein intensiver Wandlungsprozess, in den man natürlich selbst integriert ist. Am besten die Haare unter den Wasserstrahl halten, um die Aura zu reinigen und sich zu erden.

Wohnung, Haus oder Büro ausräuchern kann man zu jeder Zeit und so oft man will. Besonders beliebt ist es während der Rauhnächte, da man hier Abschied vom Alten nehmen und das Neue willkommen heißen kann. Wer keine Drei-Stufen-Räucherung machen will, kann auch eine einfache Räucherung vornehmen, auch mittels des Räucherstövchens oder Räucherstäbchen, -hütchen oder auch ätherischen Ölen.

Ich hoffe, dass ich Dir bei Deinem Räucherritual zur Seite stehen konnte und wünsche Dir ein magisches Erlebnis. Weißt Du eigentlich woher der Name Rauhnacht kommt und was Du an den jeweiligen Nächten zu tun hast? Oder was dies mit der alpenländischen Göttin Perchta zu tun hat? In meinen neuen Beiträgen erzähle ich Dir mehr darüber! ❤️ 

Linda

Linda: L - lebensfroh, I - inspiriert, N - naturliebend, D - dynamisch, A - Abenteurerin <3

1 Kommentar

  1. Vielen lieben Dank für deine Beitrag. Sehr interessant. Ich kaufe meine räuchermischungen immer bei yoola.vip

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